Kapitalismus3

Kapitalismus macht Spaß – Berlin Friedrichstraße

€ 17,00 inkl. MwSt.

DVD,60 min, WDR/arte, 1996
Ein Film von Wolfgang Ettlich
Internationales Festival des Historischen Films ´96

 

 

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Produktbeschreibung

Keine andere Stadt in Deutschland hat die Wiedervereinigung so hautnah zu spüren bekommen wie Berlin. 40 Jahre lang war die Stadt geteilt, bis im Herbst 1989 schließlich die Mauer fiel, die die Bewohner zu Ost- und Westberlinern gemacht hatte. Berlin wurde vom Mauerblümchen zur Metropole.
Eine in Windeseile hochgezogene, haupstadtwürdige Architektur soll die Spuren der Vergangenheit wegwischen, denn Politiker wie Immobilienmakler haben für Berlin eine glänzende Zukunft vorhergesagt. Besonders auf die Stadtmitte und auf die Friedrichstraße konzentrieren sich die Hoffnungen und Ambitionen der Investoren. Nach der Wende herrscht Goldgräberstimmung im neuen Berlin.
Das war der Anlass für den Dokumentarfilmer Wolfgang Ettlich, 1991 mit der Beobachtung der Friedrichstraße, zwischen der Prachtalle “Unter den Linden“ und dem einstigen Grenzübergang “Checkpoint Charly“, zu beginnen. In den folgenden fünf Jahren besuchte er immer wieder die gleichen Personen und Orte in der Straße: den Galeristen Rainer Ebert, den Drucker Günter Rapputan, den Tanzlehrer Otto Metzlar-Hadrich, die Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley und last but not least die zweitweise größte Baugrube Europas, die Friedrichstadt-Passagen.

Mit der langsamen Wandlung der Friedrichstraße zu moderner Architektur und teurem Chic entscheiden sich die Schicksale der alten Bewohner.
Der Galerist hat sich inzwischen etabliert und feiert Erfolge. Die Häuser des Druckers und des Tanzlehrers wurden an den Deutschen Beamtenbund verkauft. Das bedeutet wahrscheinlich das Aus für die Druckerei, sie muss spätestens 1997 ausziehen. Die Tanzschule hingegen kann vorerst bleiben, weil Otto Metzlar-Hadrich auch privat in dem Haus wohnt. Wie lange ist unklar.

Die Eigentumsverhältnisse im Haus der Demokratie sind bislang noch nicht geklärt. Trotz allem wird Bärbel Bohley hier mit ihrem Bürgerbüro einziehen.
Mittlerweile sind auch die Friedrichstadt-Passagen eröffnet. Mit der Galerie Lafayette und dem Planet Hollywood verbreiten sie einen Hauch von Exklusivität. Und wurden zum Muss einer jeden Sightseeingtour in Berlin.

Der Film zeigt die Entwicklung der Friedrichstraße und das Schicksal einiger seiner Bewohner ohne Larmoyanz, eher mit einem Hauch Realsatire, die sich weniger gegen die Menschen, als gegen die Logik einer neuen Zeit richtet.