Deutschland 2014
Am 12. September 1993 wurde Christian Ude als Nachfolger von Georg Kronawitter zum Oberbürgermeister der Stadt München gewählt. Seine Amtszeit geht nun nach 21 Jahren ihrem Ende entgegen. Wie das Schicksal es so will, beginnt für ihn der Ruhestand am 1. Mai, dem Tag der Arbeit. Dies war für den Filmemacher Wolfgang Ettlich Grund genug, die letzte Chance zu nützen und den scheidenden Oberbürgermeister in seinem letzten Amtsjahr mit der Kamera zu begleiten.
Der Film ist wie ein persönliches Gespräch unter gut bekannten Nachbarn. Der Filmemacher Wolfgang Ettlich und Christian Ude sind zwar nicht befreundet, aber Weggefährten. Beide leben im Stadtteil Schwabing und kennen sich seit den 70er-Jahren.
Der Regisseur beobachtet den Alltag des Oberbürgermeister und schaut hinter die Kulissen des Rathauses. Welche „Macht“ hat dabei seine Sekretärin, Christine Rauch, die seit dem ersten Arbeitstag von Christian Ude an seiner Seite ist. Wie organisiert sie das enorme Arbeitspensum des Oberbürgermeisters? Manfred Haugg fährt seit 23 Jahren Christian Ude durch die Stadt. Welchen Einfluss und welche Beziehung hat der Chauffeur zum OB. Stimmt tatsächlich, was der OB immer sagt: „Der Ober sticht den Unter?“ Hat er immer das letzte Wort im Rathaus?
Christian Ude zieht für sich selbst Bilanz und äußert sich dabei auch zu seiner letztlich erfolglosen Kandidatur als Ministerpräsident. War es sein Ego, das ihn verleitete oder einfach nur die Herausforderung, bayerische Geschichte zu schreiben? Wie auch immer – was ihm auf alle Fälle bleiben wird, ist sein unbestrittenes Talent für das politische Kabarett.
Feststeht: Christian Ude hat mit seinen zwei Jahrzehnten als Oberbürgermeister ein Kapitel Stadtgeschichte geschrieben. Momentan fällt es nicht nur seinen Anhängern, sondern auch ihm selbst schwer zu glauben, dass er in Kürze nicht mehr an der Spitze von München stehen wird.